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David Garrett über seine Karriere: „Das erfordert jeden Tag Aufopferung“

David Garrett über seine Karriere: „Das erfordert jeden Tag Aufopferung“

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David Garrett und seine Mutter Dove Bongartz sind zu Gast bei "3nach9". Credit: Tristar Media/Getty Images
David Garrett spielt seit seiner Kindheit Geige. In der Talkshow „3nach9“ spricht er gemeinsam mit seiner Mutter über schwierige Zeiten und seinen größten Antrieb.

David Garrett (41, GOLDENE KAMERA 2010) ist seit seiner Kindheit auf Erfolg getrimmt. Der Ausnahmemusiker hat alles erreicht, was man sich wünschen kann, musste im Gegenzug aber vor allem in jungen Jahren auf vieles verzichten. In der Talkshow „3nach9“ spricht er gemeinsam mit seiner Mutter Dove Bongartz über seine Kindheit, die Probleme mit seinem Vater und seinen Antrieb.

Im Alter von 18 Jahren kam Dove Garrett – der Geiger tritt unter dem Geburtsnamen seiner Mutter auf – aus den USA nach Deutschland, um als Balletttänzerin zu arbeiten. Sie konnte die Sprache nicht, hatte noch keine Wohnung und musste sich erst einmal zurechtfinden. Gerade weil sie ebenso wie ihr Sohn einen künstlerischen Beruf ausübte, der ihr von Kindesbeinen an viel abverlangt hat, gebe es viele Parallelen zwischen den beiden, wie der 41-Jährige erzählt: „Meine Mutter liebt den Spaß, die Freiheit, aber in gleichem Maße fordert sie auch Disziplin, Ethik und Moral. Leichtsinn sieht sie nicht gerne. Und ich finde diese Balance wirklich wunderschön, weil sie einem den Spaß erlaubt, aber am nächsten Tag auch die Arbeit abruft.“ Genau wie Mama Dove, die schon als kleines Mädchen auf Ballettbühnen stand, habe er auch viel Disziplin aufbringen müssen. Zwar sei Talent auch ein wichtiger Bestandteil seiner Karriere, doch vor allem sei es „harte Arbeit“ gewesen. „Etwas gut zu können, etwas besser zu können als viele andere, das erfordert jeden Tag Aufopferung“, sagt Garrett.

David Garrett spricht über Selbstzweifel

Im Gespräch mit Moderatorin Judith Rakers (46) spricht der Star-Geiger auch über das, was ihn jeden Tag aufs Neue antreibt: „Der größte Motor eines wirklich guten Künstlers ist ein ganz kleiner tiefsitzender Selbstzweifel. Dieser Selbstzweifel ist das, was dich immer ein, zwei Prozent besser macht als alle anderen, aber er ist auch gleichzeitig der Teufel, weil er dich nie loslässt.“ Eigentlich möge er ihn gar nicht, gibt Garrett zu, aber ohne ihn wäre er auch nicht da, wo er heute ist.

David Garrett übt Kritik an seinem Vater

Vor Kurzem ist seine Autobiografie „Wenn ihr wüsstet“ erschienen. Darin schreibt der gebürtige Aachener auch über seine Kindheit. Vor allem mit seinem Vater habe es viel Streit und Ärger gegeben. Er habe ihn als Kind sehr stark gefordert, oft zu stark, wie er in der „Radio Bremen“-Talkshow erzählt. Doch heute, mit vielen Jahren Abstand, wisse er auch, dass er anders nie so weit gekommen wäre. „Es hat mich geformt“, mittlerweile verstehe er die Vorgehensweise seines Vaters, dankbar sei er ihm aber nicht, „das wäre übertrieben“. „Viele Sachen, das weiß ich mittlerweile, hat er aus tiefstem Herzen mit viel Liebe versucht zu machen, das kam bei mir nur in dem Alter noch nicht an.“