Anna Schudt (48, GOLDENE KAMERA 2019) hat nach zehn Jahren ihre Rolle der Kommissarin Martina Bönisch im „Tatort“ hinter sich gelassen – auf eigenen Wunsch. In der MDR-Talkshow „Riverboat“ spricht sie über die Entscheidung, ihren Kollegen und Freund Jörg Hartmann (52) und ihre neue Aufgabe in der Serie „Das Boot„. „Ich freue mich sehr, dass das so angekommen ist, weil ich der Überzeugung bin, dass das Wissen, wie Geschichten ausgehen, immer sehr viel davon wegnimmt, was sie auslösen können. Niemand wäre von diesem Ausstieg berührt gewesen, wenn man gewusst hätte, dass sie geht. Dieser Schockmoment war so definitiv geplant und ich bin sehr froh, dass es so passiert ist“, sagt Schudt über ihr überraschendes Aus in der Krimireihe. Dass niemand vorab den Ausgang verraten hat, empfinde sie „als großen Respekt und Wertschätzung“.
Anna Schudt: Jörg Hartmann erfuhr am Telefon von ihrem „Tatort“-Ausstieg
Ihrem „Tatort“-Partner Hartmann habe sie am Telefon von ihrem Ausstieg erzählt. „Er ist nicht in Jubel ausgebrochen. Aber er hat es ausgehalten, er kennt mich“, so die 48-Jährige. Kennengelernt habe sie Hartmann schon vor vielen Jahren an der Berliner Schaubühne, sie seien seit Jahren nicht nur Kollegen, sondern auch Freunde. Eine besondere Geschichte, die beide miteinander verbindet, erzählt sie in der Talkshow. Als sie mit ihrem dritten Kind schwanger war – es sollte eigentlich noch fünf Wochen bis zur Geburt dauern – nahm sie ihren letzten Außentermin in München wahr. Sie habe den Abend mit Hartmann und anderen Kollegen verbracht und dabei das Gefühl gehabt, Senkwehen zu bekommen. Am nächsten Morgen sei sie mit Hartmann zum Frühstück verabredet gewesen, um das neue Drehbuch zu besprechen. Doch in der Nacht musste sie ins Krankenhaus und ihr Sohn kam zur Welt. „Ich habe ihn morgens angerufen und gesagt, es tut mir leid, wir müssen das im Krankenhaus machen und du musst mir meinen Koffer aus dem Hotel mitbringen.“ Hartmann sei dann ins Krankenhaus gekommen und war so der erste Mensch, der ihr Neugeborenes sehen durfte. Schudt lebt mit ihrer Familie in Düsseldorf, weshalb Ehemann Moritz Führmann (43) es nicht zur Geburt geschafft hatte. „Wir haben das ‚Tatort‘-Buch dann auch noch besprochen, soweit ich mich erinnern kann. Aber es war sehr rührend, das hat uns sehr verbunden.“
Anna Schudt schwärmt von ihrer Figur in „Das Boot“
Wie „Riverboat“-Moderatorin Kim Fisher (53) ausführt, sei Schudt dafür bekannt, mutige Entscheidungen zu treffen. So habe sie nicht nur die erfolgreiche Rolle im „Tatort“ aufgegeben, sondern auch kurz vor dem Abitur die Schule geschmissen, um auf die Schauspielschule zu gehen. „Ich halte das nicht für Mut. Es war einfach richtig und das haben meine Eltern auch gespürt“, entgegnet Schudt. „Wenn es um Hingabe an eine Sache geht, weil es einen glücklich macht, dann ist das richtig und hat eine Kraft.“ Ihre aktuelle Rolle in der dritten Staffel der Serie „Das Boot“ (läuft seit dem 14. Mai immer samstags auf Sky One) habe sie angenommen, weil es so etwas nicht so oft gebe. „Eine anarchische Frau, die unheimlich modern und das Gegenteil von allen anderen Frauen in der Serie ist. Das ist keine Leidensfigur und tragische Figuren spiele ich oft. Und das ist sie nicht, sie will Spaß, hat Spaß und macht Spaß. Und das fand ich ganz toll.“