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Burghart Klaußner: „Ich habe in Erziehungsfragen viel von meiner Frau gelernt“

Burghart Klaußner: „Ich habe in Erziehungsfragen viel von meiner Frau gelernt“

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Schauspieler unter sich: Johannes Klaußner und Papa Burghart Klaußner. Credit: Tristar Media/Getty Images
Burghart Klaußner ist ein bekanntes Gesicht im deutschen Fernsehen. Im Interview spricht er mit seinem Sohn, der ebenfalls Schauspieler ist, über Erziehung.

Burghart Klaußner (72) ist seit über 40 Jahren im Schauspielgeschäft. Theater, Kino, Fernsehen – die Liste seiner Arbeiten und Auszeichnungen ist lang. Außerdem arbeitet er auch als Regisseur und Sprecher. Geboren wurde er in Berlin, zog nach dem Mauerbau mit seiner Familie in die Nähe von München. Studium und Schauspielausbildung zogen ihn wieder zurück nach Berlin, heute lebt er mit seiner Frau Jenny in Hamburg. Das Paar hat zwei Söhne. Einer davon ist Johannes Klaußner (36), der ebenfalls als Schauspieler tätig ist – und das schon seitdem er acht Jahre alt war. Im Interview mit „Bunte“ sprechen Vater und Sohn über Erziehungsfragen.

Johannes Klaußner: „Ich hatte nie das Gefühl, einer Erwartungshaltung entsprechen zu müssen“

Johannes erzählt, dass er und sein Bruder „in einem ziemlich liberalen Haushalt aufgewachsen“ sind. Er habe seine Eltern sogar mit Vornamen angesprochen. „Ich hatte nie das Gefühl, einer Erwartungshaltung entsprechen zu müssen.“ Papa Burghart sieht sich allerdings nicht für die gute Erziehung verantwortlich, im Interview reicht er das Lob an seine Frau weiter: „Ich muss bei diesem Thema das Hohelied auf meine Gattin singen. Als junger Mann und Vater sollte und wollte ich nicht mit Strenge, sondern mit Durchlässigkeit und Geschmeidigkeit regieren. Jenny hat es verstanden, mich so zu erziehen, dass ich all dies trage.“

Burghart Klaußner: Die Vaterrolle hat sich mit der Zeit gewandelt

Dem 72-Jährigen sei es vor allem wichtig gewesen, „gewisse Werte und Kultur“ weiterzugeben. Bei der heutigen Generation Väter beobachte er einen entschiedenen Wandel im Umgang mit ihren Kindern. „Weichensteller dafür waren Frauen wie meine. Ich habe in Erziehungsfragen von meiner Frau Jenny viel dazugelernt“, sagt er dem Magazin. Vor allem der Zeitfaktor habe sich geändert, Väter würden heute mehr Zeit mit ihren Kindern verbringen, er selbst sei dabei nicht „besonders toll“ gewesen. Johannes erklärt, dass sein Vater schon viel unterwegs war, er habe aber „rückblickend nicht das Gefühl, dass du nicht präsent gewesen wärst“.

Der 36-Jährige, der unter anderem in Fernsehreihen wie „SOKO“, „Nord Nord Mord“ oder „Großstadtrevier“ zu sehen war, hat noch mehr lobende Worte für seinen Vater übrig. Die starken Wertvorstellungen seines Vaters hätten so viel Eindruck hinterlassen, dass seine häufige Abwesenheit nicht so präsent war. „Es stimmt, dass unsere Mutter den Laden teilweise allein am Laufen halten musste, dennoch warst du als Vater nie fremd oder unnahbar für mich. Ich hatte nie den Eindruck, dass mir irgendwas gefehlt hat.“ Die Familie versteht sich immerhin so gut, dass sie einen gemeinsamen Urlaub mit beiden Söhnen und Enkeln verbracht hat, wie Burghart erzählt. „Zusammen sechs Leute und es ging die meiste Zeit gut.“