Seit 2017 ist der eigenwillige Ermittler Xavi Bonet in „Der Barcelona-Krimi“ im Einsatz. Am Donnerstag, 5. Mai (20.15 Uhr im Ersten) ermittelt Hauptdarsteller Clemens Schick (50) in „Der längste Tag“ wieder in der Hauptstadt Kataloniens. Mehrere Jungen aus sozial schwachen Milieus verschwinden. Die Annahme, sie könnten weggelaufen sein, wird hinfällig, als die Leiche eines 13-Jährigen gefunden wird. Bonet glaubt, es mit einem Serientäter zu tun zu haben. Die Jagd beginnt. In der Krimireihe ist Xavi Bonet schwul, eine Tatsache, die in deutschen Krimis bisher nicht gerade häufig vorkommt. Im „Kölner Treff“ sagt Schick, der sich selbst im Jahr 2014 als homosexuell geoutet hat, dazu: „Es war mir nur eines wichtig: Dass es in einer absoluten Beiläufigkeit erzählt wird. Mein Wunsch wäre, dass er irgendwann noch mal bisexuell ist, aber da arbeiten wir dran.“
Clemens Schick: „Schule war nicht so mein Ding“
Heute ist der 50-Jährige ein sehr gefragter Schauspieler, der auch international erfolgreich ist. Doch sein Weg dahin verlief nicht immer gradlinig, wie er in der WDR-Talksendung erzählt. „Schule war nicht so mein Ding. Mein Lebensweg am Anfang war immer ein bisschen das, was noch möglich war. Das Einzige, was mir in der Schule Spaß gemacht hat, war die Theater-AG und Sport.“ Im Alter von zwölf Jahren sei sein Berufswunsch Zirkusartist gewesen, was bei seinen Eltern auf wenig Anklang gestoßen sei. Wenn er heute manchmal an einen Drehort kommt und die Wohnwagen dort im Kreis aufgestellt sind, denke er sich, „ich bin genau da gelandet“.
Nachdem er sich das Schauspielstudium mit Nebenjobs wie Türsteher oder Landschaftsgärtner finanziert hat, spielte er einige Jahre lang mit großem Erfolg Theater, doch irgendwann wollte er noch andere Dinge kennenlernen. „Ich hatte am Theater eine ganz tolle Zeit. Irgendwann war ich um die 30 und dachte, ich möchte auch noch Film ausprobieren und dann habe ich mein Engagement (am Theater Hannover, Anm. d. Red.) gekündigt und habe relativ radikal meinen Weg geändert“, sagt er im Gespräch mit Moderatorin Bettina Böttinger (65).
Clemens Schick: internationaler Erfolg mit „James Bond“
2006 war der gebürtige Tübinger als Bösewicht im James-Bond-Streifen „Casino Royale“ zu sehen, eine Zeit, an die er gerne zurückdenkt. „Mein Leben war immer mit Durchsetzung verbunden, mein Weg war nie geebnet. Ich musste mir den immer suchen und auf eine Art und Weise immer erkämpfen“, sagt er im „Kölner Treff“. Das habe er gelernt und konnte es auch beim James-Bond-Dreh unter Beweis stellen. „Das hat für mich funktioniert durch Beobachten, durch Hingabe, bescheiden bleiben und die Leute zu suchen, denen man Fragen stellen kann.“ Die Professionalität und Bescheidenheit der gesamten Filmcrew habe ihn damals wahnsinnig beeindruckt.
Wenn Schick nicht gerade vor den Kameras dieser Welt steht, zieht er sich gerne auf einen Hof in Brandenburg zurück. Dort geht er seiner Leidenschaft für Natur und Gartenarbeit nach. „Ich bin einfach wahnsinnig gerne allein und in der Natur. Ich bin sehr gerne im Garten und mache mir die Hände dreckig.“