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Mavie Hörbiger über die Schauspielerei: „Der Beruf ist nicht immer nur schön“

Mavie Hörbiger über die Schauspielerei: „Der Beruf ist nicht immer nur schön“

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Mavie Hörbiger ist der erste weibliche Teufel im "Jedermann". Credit: Manuel Romano/NurPhoto via Getty Images
Mavie Hörbiger steht seit Jahren auf der Bühne des Wiener Burgtheaters. In der „NDR Talk Show“ spricht sie über die Schattenseiten ihres Berufs und Götz George, den sie einst beleidigte.

Mavie Hörbiger (42) zählt zu den erfolgreichsten Schauspielerinnen Österreichs. Sie spielt im Kino und im TV, aber vor allem am Theater. Seit 2011 ist sie festes Ensemble-Mitglied am Wiener Burgtheater. Als Kind einer berühmten Schauspielerfamilie begann sie selbst auch eine Schauspielausbildung, die sie zwar abbrach, aber dann doch ihren Weg auf die Bühne fand. In der „NDR Talk Show“ sagt sie, dass es nie eine Alternative zu diesem Beruf gegeben habe, auch wenn sie das heute manchmal bereuen würde. „Ich wünschte manchmal, ich hätte was anderes gemacht, weil der Beruf nicht immer nur schön ist. Vor allem, wenn man so viel Theater spielt wie ich und es dann Zeiten gibt, wo das Theater auf einmal geschlossen ist und man so vor dem Nichts steht und merkt, ich kann ja gar nichts anderes.“

Mavie Hörbiger: Als Kind beleidigte sie Götz George

Hörbiger wurde in die Künstlerwelt hineingeboren, als Kind soll sie sogar einmal Götz George (†77) beleidigt haben. Ihr Vater, Schauspieler und Komponist Thomas Hörbiger (†79), war neben seiner künstlerischen Tätigkeit auch Nachtclubbesitzer und verlagerte Feiern auch mal zu sich nach Hause. Bei einer Party Ende der 1980er Jahre war auch George dabei, der zu Mavie sagte: „Na, wo gehst du denn hin?“ Ihre Antwort war: „In die Schule, du Arschloch.“ Die 42-Jährige könne sich selbst nicht daran erinnern, die Geschichte sei ihr aber so erzählt worden.

Mavie Hörbiger ist der erste weibliche Teufel im „Jedermann“

Hörbiger versucht mit ihren Rollen auch mit Klischees zu brechen. Sie ist die erste Frau, die die Rolle des Teufels im „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal bei den Salzburger Festspielen übernommen hat. Die schönste Reaktion darauf habe sie von Otto Schenk (91), der selbst die Rolle des Teufels gespielt hat, bekommen. Er habe zu ihr gesagt: „Er findet es ganz toll, dass die Wahl auf mich fiel, weil es nicht ums Geschlecht geht, sondern um den Schauspieler, der am besten dafür infrage kommt.“ Die Tradition beim „Jedermann“ sei es, dass die Rollen weitergereicht werden, „aber das blieb nur für die Männer“. Da seien die Frauen außen vor gewesen, das habe sich aber jetzt glücklicherweise geändert.