14 Jahre lang sorgte die Vorabendserie „Drei Damen vom Grill“ für gute Laune in den deutschen Wohnzimmern. Die Geschichten rund um die drei Besitzerinnen einer Berliner Imbissbude – gespielt von Brigitte Mira (†94), Brigitte Grothum (87) und Gabriele Schramm (72) – flimmerte von 1977 bis 1991 über die TV-Bildschirme und wurde zur Kultserie. Die Serie war Grothums längstes Fernsehengagement, darüber hinaus spielte die 87-Jährige in etlichen Film- und Theaterproduktionen mit. Jahrelang inszenierte sie auch den „Jedermann“ von Hugo von Hofmannsthal im Berliner Dom. Aktuell ist sie in der ARD-Serie „WaPo Berlin“ (die nächste Folge ist am 5. April um 18.50 Uhr im Ersten zu sehen oder hier in der Mediathek) zu sehen, in der sie eine dauerhafte Gastrolle übernommen hat. Und auch am Theater ist sie wieder im Einsatz.
Brigitte Grothum: „Nach 50 Jahren Ehe war der Verlust immens“
Nach dem Tod ihres Mannes Manfred Weigert (†90) hat sie diese Rollen angenommen. Er starb 2019. Im Interview mit „Bunte“ spricht die Schauspielerin über diese schwierige Zeit. „Die Anfrage kam zu einer Zeit, als ich eigentlich gar nichts wollte“, sagt sie, aber das Theaterspielen habe ihr immer sehr viel bedeutet. Über den traurigen Verlust könne sie kaum sprechen, wie sie im Interview sagt: „Für mich fühlt es sich an, als sei es gestern passiert. Nach 50 Jahren Ehe war der Verlust immens. Sie können sich vorstellen, dass es mir komplett den Boden entriss.“
Brigitte Grothum: Ein gebrochener Fuß führte sie zu ihrem Mann
Mit Weigert, der als Orthopäde unter anderem Mannschaftsarzt von Hertha BSC und Chefarzt am Urbankrankenhaus in Berlin war, verband sie eine Seelenpartnerschaft, wie sie dem Magazin verrät. „Es ist, als hätte ich einen Teil meines Körpers verloren. Auch wenn wir beide auch mit unseren Berufen verheiratet waren, gab es uns nur zusammen. Gemeinsam sind wir durch Höhen und Tiefen gegangen.“ Kennengelernt hatten sie sich übrigens wegen seines Berufes, wie Grothum einmal erzählte. 1967 spielte sie in Hamburg Theater und verletzte sich am Fuß. Sie flog nach München und knickte dort am Flughafen um. Es war ein komplizierter Bruch, behandelt wurde sie von Manfred Weigert, der ursprünglich aus Bayern stammte. 1969 heirateten die beiden, Tochter Debora kam noch in dem Jahr zur Welt, ein Jahr später bekamen sie Sohn Tobias.
Nachdem ihr Mann gestorben war, habe sie die Arbeit am Theater „ins Leben zurückgebracht“. „Ich habe gemerkt, Theater ist mein Jungbrunnen. Es ist für mich wie eine Droge. Die Verbindung mit dem Publikum ist magisch“, sagt Grothum zu „Bunte“. Wie lange sie noch auf der Bühne stehen möchte, weiß sie nicht. „Prognosen gebe ich nicht. Ich weiß nicht, was kommt.“