Katarina Witt (56, GOLDENE KAMERA 1994) dominierte in den 1980er Jahren das Eiskunstlaufen wie keine andere. Mit zwei Olympischen Goldmedaillen, vier Weltmeisterschafts-Titeln und sechs Europameisterschafts-Titeln ist sie bis heute eine der erfolgreichsten Eiskunstläuferinnen der Geschichte. Als ehemalige Profisportlerin kennt die 56-Jährige ihren Körper nur allzu gut. Im Interview mit der Agentur „SpotOn News“ spricht sie über das Thema Sport in Corona-Zeiten und die Erkenntnis, dass ihr einiges nicht mehr so leicht fällt wie früher.
Katarina Witt: „Ohne aktiven Sport gibt es grundsätzlich keine stabile Gesundheit“
Während der Corona-Pandemie wurden Fitnessstudios eine Zeit lang komplett geschlossen, das sei aus Witts Sicht falsch gewesen. „Ganz zu schließen, war meiner Meinung nach ein fataler Fehler. Ohne aktiven Sport gibt es grundsätzlich keine stabile Gesundheit.“ Während Corona sei das Körpergewicht nach oben gegangen, „viele Menschen haben drei bis fünf Kilo zugenommen. Auch bei Kindern und Jugendlichen gab es eine ganz große Bewegungsarmut“, sagt sie der Agentur. Es müsse „ein komplettes Umdenken stattfinden, Sport muss schon im frühen Kindesalter beginnen“. Immer wenn sie einen Auftritt habe oder sich konzentrieren müsse, würde sie vorher joggen gehen, „damit mein Hirn auf Trab kommt“.
Katarina Witt: „Der Stoffwechsel wird immer langsamer“
Die 56-Jährige musste bei sich selbst feststellen, dass es mit zunehmendem Alter nicht mehr so einfach ist, überschüssige Pfunde loszuwerden. „Ja, der Stoffwechsel wird immer langsamer. Da ist Abnehmen mehr Arbeit als noch mit 20. Da konnte ich kurzzeitig mein Sportpensum erhöhen und flott waren ein paar Kilos runter“, verrät sie „SpotOn News“. Terminstress, unterwegs sein – all das habe dazu geführt, dass sie heute weit entfernt von ihrer damaligen Disziplin ist. Aber unzufrieden sei sie deshalb nicht. „Das ist für mich auch okay. Ich habe geliefert, als es darauf ankam und jetzt habe ich mein eigenes Timing und komme damit gut zurecht. Auch wenn ich nicht mehr die Idealmaße habe.“
Inzwischen seien andere Dinge in ihrem Leben entscheidender, Witt wolle weiter fit bleiben und sich wohl fühlen. „Wie sagt man so schön, der eigene Fitnesslevel bestimmt das Alter. Also ich will gesund älter werden und als Vorbild viele Menschen motivieren, es mir gleichzutun.“