Veröffentlicht inNews

Hannes Jaenicke: „Das ist der schönste Unfall, den ich erleben durfte“

Hannes Jaenicke: „Das ist der schönste Unfall, den ich erleben durfte“

Hannes Jaenicke.jpg
Hannes Jaenicke lebt seit einigen Jahren glücklich am Ammersee. Credit: Gerald Matzka/Getty Images
Hannes Jaenicke ermittelt wieder als Alex Pollack im „Amsterdam-Krimi“. Im Interview spricht er über die Schönheit der Stadt und sein ganz eigenes Paradies auf Erden.

Hannes Jaenicke (62) geht seit 2018 als eigenwilliger LKA-Ermittler Alex Pollack in „Der Amsterdam-Krimi“ auf Verbrecherjagd. Am 17. und 24. März gibt es zwei neue Teile der Reihe im Ersten. Im Format „Die blaue Couch“ von Bayern 1 spricht der Schauspieler über die Dreharbeiten in Amsterdam und seinen Umzug an seinen ganz persönlichen Sehnsuchtsort. „Ich liebe diese Stadt, weil sie autofrei ist, alles mit dem Fahrrad passiert. Es ist mit die schönste Architektur, die ich in Europa kenne“, schwärmt der 62-Jährige vom Drehort Amsterdam. Während der Drehs arbeitet er fast ausschließlich mit einer niederländischen Crew zusammen, „und die stressen einfach nicht rum“. „Es ist unser Nachbarland, aber die haben so eine andere Mentalität und die sind so viel besser gelaunt. Die meckern nie“, erklärt er bei Bayern 1.

Hannes Jaenicke: „Ich hatte keinen Berufsplan“

Jaenicke ist in seinem Leben viel herumgekommen. Er wurde in Frankfurt am Main geboren, zog als Kind aber mit seiner Familie in die USA. Sein Vater hatte einen Forschungsauftrag an einer Universität, weshalb er einige Jahre in Pittsburgh verbracht hat. 1969 kehrte die Familie nach Deutschland zurück, er ging in Regensburg zur Schule, „ein Kulturschock“ für den noch jungen Hannes Jaenicke, wie er im Gespräch erzählt. Mit sechs oder sieben Jahren wollte er noch Trucker werden, sonst habe er keinen großen Plan gehabt. „Ich hatte keinen Berufsplan, deshalb bin ich Schauspieler geworden“, gibt er zu. „Aus Abenteuerlust“ habe er sich für die Schauspielerei entschieden, sonst wäre er womöglich Arzt geworden, weil er einen Platz für ein Medizinstudium gehabt hätte. Doch er entschied sich für das Max-Reinhardt-Seminar in Wien.

Der 62-Jährige hat viele Jahre in Köln gelebt, berufsbedingt zog es ihn dann aber nach München. Da ihn die angespannte Wohnungssituation in der bayerischen Landeshauptstadt sehr frustriert habe, sei er ins Umland ausgewichen – und das habe sich als Glücksgriff herausgestellt. Die Entscheidung, an den Ammersee zu ziehen, war „das klügste, was ich je gemacht habe“, sagt er bei Bayern 1. „Ich höre Vogelgezwitscher, wenn ich die Tür aufmache, ich sehe bretonische Zwergschafe, auf der anderen Seite ist der See mit Wasservögeln und Booten. Ich lebe da im Paradies. Das ist der schönste Unfall, den ich erleben durfte. Ich möchte auch nicht mehr weg.“ Er lebt in einer umgebauten, alten Scheune und ist „da total glücklich“.

Hannes Jaenicke: „Im ‚Amsterdam-Krimi‘ geht es mir ausschließlich um intelligente Unterhaltung“

Neben der Schauspielerei ist Jaenicke ein engagierter Tier- und Umweltschützer. Mit dem ZDF drehte er mehrere Dokumentationen über gefährdete Tierarten. Im Gespräch mit „daserste.de“ stellt er aber klar, dass er seine Dokus und seine Filme nicht miteinander verknüpfen möchte: „Wenn ich Umweltschutz betreiben will, drehe ich Dokus, verklage die Bundesregierung wegen mangelndem Klimaschutz oder gehe mit ‚Fridays for Future‘ auf die Straße. Im ‚Amsterdam-Krimi‘ geht es mir ausschließlich um intelligente Unterhaltung, die im Idealfall nicht belanglos und an den Haaren herbeigezogen ist, sondern spannende, relevante Geschichten erzählt.“

Der Amsterdam-Krimi: Das Mädchen ohne Namen“ ist am Donnerstag, 17. März um 20.15 Uhr in der ARD zu sehen. Am 24. März folgt der nächste Teil „Der Amsterdam-Krimi: Der Tote aus dem Eis“.