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Lisa Maria Potthoff: „Ich weiß oft auch nicht, wie ich das alles hinkriegen soll“

Lisa Maria Potthoff: „Ich weiß oft auch nicht, wie ich das alles hinkriegen soll“

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Lisa Maria Potthoff begeistert als "Sarah Kohr" die TV-Zuschauer. Credit: Tristar Media/Getty Images
Lisa Maria Potthoff begeistert in ihrem 7. Fall als „Sarah Kohr“ das Publikum. Im Interview spricht sie über ihre Rolle, Kampfsport und Ängste.

Lisa Maria Potthoff (43) und Herbert Knaup (65) bekommen es in „Sarah Kohr – Geister der Vergangenheit“ mit einer Kiezgröße zu tun, die sich an ihnen rächen will. Die Titelfigur stellt in mehreren Szenen ihre Kampfsportkünste unter Beweis – und das ohne Stuntdouble. Im Interview mit dem Nachrichtenportal „t-online.de“ spricht sie über das Training und ob sie sich dadurch sicherer fühlt. „Man sollte sich auf dieser Sicherheit nicht ausruhen. Als Frau würde ich trotzdem nicht mitten in der Nacht über den Alexanderplatz in Berlin laufen und rufen: ‚Hey, hat jemand Lust, sich mit mir anzulegen?'“, verrät die 43-Jährige.

Lisa Maria Potthoff: prägende Situation in ihrer Jugend

Auch wenn sie sich aufgrund ihrer Kampfsportkenntnisse verteidigen könne, bleibe „das Problem der körperlichen Unterlegenheit gegenüber einem Mann“ weiterhin bestehen. In eine Schockstarre würde die 43-Jährige aber nicht verfallen, „ich könnte schneller meine Kräfte mobilisieren und vielleicht die eine oder andere Technik anwenden, die mir helfen würde“.

Im Interview erzählt die Schauspielerin von einer Situation, die sie als Jugendliche erlebt und die sie sehr geprägt hat: „Als Teenager war ich mal allein in einem S-Bahn-Abteil, als sich ein Mann auf die Bank gegenüber setzte. Er hat mich gemustert und eindeutig die Provokation gesucht und überlegt, mich anzufassen.“ Körperlich habe er sich ihr nicht genähert, aber durch Blicke und Worte eine bedrohliche Situation geschaffen. Sie sei bei nächster Gelegenheit ausgestiegen, um der Situation zu entkommen. Doch „die Geschichte hat mich lange sehr beschäftigt. Dieses Ausgeliefertsein als Frau – zu wissen, man kann einem Mann körperlich nichts entgegensetzen, ist für viele Frauen ein furchtbares Gefühl, weil sie es erlebt haben oder Angst davor haben“.

„Sarah Kohr“-Star Lisa Maria Potthoff: „Ich kann durchaus an Dingen verzweifeln“

Potthoff ist mit dem TV-Produzenten Thorsten Berg verheiratet, das Paar hat zwei Kinder. Im oftmals trubeligen Familienalltag sei sie trotz ihrer Kampfsporterfahrung nicht immer mutig. „Ich weiß oft auch nicht, wie ich das alles hinkriegen soll. Ich gucke manchmal in den Spiegel und denke, wäre schön, wenn es anders wäre, aber so ist es und das akzeptiere ich“, sagt sie im Gespräch mit „t-online.de“. Scheitern gehöre zu ihrem Alltag dazu, aber sie würde immer offen darüber reden und nicht versuchen, alles perfekt aussehen zu lassen. „Ich kann durchaus an Dingen verzweifeln“, sagt sie, aber das Älterwerden habe ihr geholfen, man werde besonnener und nachgiebiger mit sich.