Katerina Jacob (63) hatte fünf Knoten in ihrer Brust. In einer Münchner Klinik wurde ihr die halbe Brust abgenommen. Diese Nachricht machte sie Ende Februar auf ihrem Instagram-Kanal öffentlich. Beim Duschen habe sie den ersten Tumor selbst entdeckt, alle Knoten waren zum Glück gutartig, aber sie sind so schnell gewachsen, dass ein weiterer bösartig hätte sein können. Im Interview mit dem Magazin „Bunte“ spricht die beliebte Schauspielerin nun über die vergangenen Monate und den aktuellen Stand ihrer Therapie.
Katerina Jacob: „Schon während der Untersuchung brach in der Praxis Panik aus“
„Ich hatte Ende Dezember einen Knoten in meiner Brust ertastet, aber zunächst gedacht, dass sei eine verkapselte Milchdrüse“, erzählt Jacob. Erst als der Knoten immer größer geworden sei, ging sie zur Mammografie. „Schon während der Untersuchung brach in der Praxis Panik aus. Die Ärztin diagnostizierte gleich vier Tumoren und empfahl mir, mich sofort operieren zu lassen.“ Zwei Wochen später sei schon ein fünfter Knoten dazugekommen. „Das hat mich schon geschockt, dass diese Dinger so schnell gewachsen sind. Damit war eine Biopsie überflüssig, ich musste sofort unters Messer“, erinnert sie sich im Interview.
Katerina Jacob schob die Vorsorgeuntersuchung zu lange auf
Ihr großer Fehler war, dass sie mehrere Jahre nicht bei der Vorsorge gewesen sei, wie sie zugibt. „Ich war 2017 das letzte Mal bei der Mammografie, weil bei uns einfach so viel los war. Meine Mutter war die letzten zwei Jahre bis zu ihrem Tod 2019 ein Pflegefall und litt unter extrem großen Schmerzen, das war ein langes, qualvolles Sterben, das uns alle sehr mitgenommen hat“, sagt sie zu „Bunte“. Außerdem sei sie an Divertikulitis, einer Entzündung des Dickdarms, erkrankt, sie sei am Tag vor dem Tod ihrer Mutter operiert worden. Die Regeneration nach dem Eingriff habe mehrere Wochen gedauert. Außerdem musste sie das Haus ihrer Mutter, Schauspielerin Ellen Schwiers (†88), ausräumen. „So kurz nach meiner eigenen OP ging mir das alles sehr nahe. Ich fühlte mich einfach sehr schwach“, gesteht sie.
„Ich habe nicht genug auf mich selbst geachtet“
Katerina Jacob ist seit elf Jahren mit Jochen Neumann (75) verheiratet. Das Paar pendelt seitdem zwischen dessen Wahlheimat Kanada und ihrer in Deutschland. In Kanada seien sie zwei Mal umgezogen, was auch zu viel Stress und Chaos geführt habe. „In diesem ganzen Umzugs- und Krankheitsirrsinn habe ich nicht genug auf mich selbst geachtet“, sagt die 63-Jährige. Ihren Mann habe die Diagnose auch besonders mitgenommen. „Meinen Mann hat es mehr gebeutelt als mich. Er hatte große Angst, mich zu verlieren.“ Am Ende habe sie „ein Riesenglück“ gehabt. „Zurück bleibt neben der OP-Narbe nur eine kleine Delle, aber ich habe ja genug Busen. Das stört weder mich noch meinen Mann.“
Katerina Jacob: „Vorsorge kann Leben retten“
In Zukunft stünden bei ihr engmaschige Kontrollen an, „denn es können jederzeit neue Knoten in der rechten Brust entstehen“. Außerdem müsse sie sich in den nächsten Wochen einem Bestrahlungszyklus unterziehen. Die Schauspielerin versuche nun, den Menschen die Angst vor der Vorsorgeuntersuchung zu nehmen: „Ich rate wirklich allen, regelmäßig zur Vorsorge zu gehen. Auch den Männern. Das Dümmste, was ich immer wieder höre, ist: ‚Ich gehe nicht zur Vorsorge, weil ich Angst vor Krebs habe.‘ Das heißt doch übersetzt: Weil ich Angst vor dem Tod habe, springe ich lieber von der Brücke. Vorsorge kann Leben retten.“