Mark Waschke feiert am 10. März seinen 50. Geburtstag. Der gebürtige Wattenscheider kam 1991 nach Berlin, studierte Schauspiel an der renommierten Ernst-Busch-Schauspielschule. Seine Kollegen waren damals so bekannte Namen wie Lars Eidinger (46), Fritzi Haberlandt (46), Nina Hoss (46) oder Devid Striesow (48). Im Interview mit der Deutschen Presse-Agentur spricht er über diese Zeit und den Konkurrenzkampf. „Natürlich mag man sich und versucht, gut miteinander klarzukommen, und man tut so, als würden auch alle an einem Strang ziehen. Aber letzten Endes will doch jeder die Hauptrolle haben und das ist auch oft sehr anstrengend und langweilig“, erklärt er ganz offen.
Mark Waschke ist Robert Karow im Berliner „Tatort“
Seit 2015 spielt Waschke im Berliner “ Tatort“ den Ermittler Robert Karow. Seine langjährige Kollegin Meret Becker (53) hat vor einiger Zeit ihren Ausstieg verkündet, in Zukunft wird Corinna Harfouch (67) an seiner Seite zu sehen sein. Doch bevor er seine neue Partnerin begrüßen darf, gibt es eine Folge, in der nur Robert Karow zu sehen sein wird. „Es ist eine gute Transition nach der sehr schönen Zeit mit Meret Becker, jetzt kurz alles alleine zu machen und dann zu schauen, wie es weitergeht“, sagt er der dpa. Mit seiner Rolle sorgte er vor einigen Jahren für Furore, denn im „Tatort: Wir – Ihr – Sie“, der 2016 ausgestrahlt wurde, nahm der Kommissar einen Mann mit nach Hause – die erste schwule Sex-Szene in einem „Tatort“ überhaupt. Bis heute wurde die Frage nach der sexuellen Orientierung des Kommissars nicht geklärt. „Da haben dann auch alle ganz aufgeregt gesagt: ‚Da müssen wir die Interviewanfragen beantworten. Ist er denn nun schwul?'“, erinnert sich Waschke. Aber er frage sich auch: „Warum soll man das erklären? Wer fragt denn da?“
Mark Waschke war Teil der Initiative #actout
Im Februar 2021 war Waschke Teil der Initiative #actout im SZ-Magazin mit 184 anderen lesbischen, schwulen, bisexuellen, queeren, nicht-binären und trans* Schauspielern. Er glaubt, dass man das heute eigentlich nicht mehr erklären müsse: „Ich finde grundsätzlich in meiner Arbeit wichtig, das, was alle so mitmachen, das, was scheinbar so als normal gilt, in Frage zu stellen“, so der Schauspieler zur dpa. Man müsse nicht alles genau benennen. Er ergänzt: „In der idealen Welt, von der ich träume, braucht es die Begriffe ‚Mann‘ und ‚Frau‘ noch nicht mal mehr.“ Die Diskussion über das Gendern sei „komplett nötig, auch wenn man hinterher vielleicht ganz woanders ankommt“.
Waschke ist verheiratet und Vater einer Tochter, er lebt schon viele Jahre in Berlin, wo er sich auch sehr wohl fühlt, wie er im Interview verrät: „Zum Glück ist Berlin nicht Deutschland. Sagen wir so, ich lebe gerne in Berlin. So gerne, weil es nicht ganz so deutsch ist wie der Rest des Landes.“
Mark Waschke ist am 9. März (20.15 Uhr) in dem ARD-Film „Eine fremde Tochter“ als Oliver Gerdes zu sehen, dieser lebt schon lange von seiner Familie getrennt, denn er musste erkennen, dass er eigentlich schwul ist. Als sie 15 ist, zieht dann Gerdes‘ Tochter beim Vater und dem Lebenspartner ein.