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Natalia Wörner über Rollenklischees: „Das ist im Jahr 2022 bemerkenswert und traurig“

Natalia Wörner über Rollenklischees: „Das ist im Jahr 2022 bemerkenswert und traurig“

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Natalia Wörner hat einen Dokumentarfilm zum Thema Female Empowerment gedreht. Credit: Gerald Matzka/Getty Images
Natalia Wörner macht mit ihrer Dokumentation „A Women’s Story“ auf das Thema Female Empowerment aufmerksam. Im „Kölner Treff“ spricht sie über ihre Beweggründe.

Ab dem 8. März, passend zum Weltfrauentag, gibt es beim Streaming-Anbieter RTL+ die Dokumentation „A Women’s Story“ zu sehen. Dahinter steckt Schauspielerin Natalia Wörner (54), die für die Doku mit verschiedenen Frauen wie Helen Mirren (76, GOLDENE KAMERA 2016 ), Andie MacDowell (63, GOLDENE KAMERA 1997 ), Iris Berben (71, GOLDENE KAMERA 1988 , 2004 und 2020) oder Maria Furtwängler (55, GOLDENE KAMERA 2008) über prägende Erfahrungen und das Aufbäumen gegen herrschende Konventionen gesprochen hat. In der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ spricht sie über die Dreharbeiten und die Hintergründe.

In den Medien wurde beispielsweise verstärkt darüber berichtet, dass Andie MacDowell sich nicht mehr die Haare färbt oder Kate Winslet (46, GOLDENE KAMERA 2001) für eine Serie ohne Make-up vor der Kamera stand. „Bei Frauen wird das nach wie vor anders wahrgenommen und bewertet und damit auch klassifiziert. Es ist eigentlich schade, dass man sich so lange über die grauen Haare unterhalten muss“, sagt die 54-Jährige. Es sei ihr wichtig darauf hinzuweisen, um zu sehen, „mit welchen Rollenklischees wir alle sozialisiert wurden und sie auch noch leben“. „Das ist im Jahr 2022 bemerkenswert und ein bisschen traurig.“

Natalia Wörner: „A Women’s Story“ ist eine „Bestandsaufnahme“

Ihre Dokumentation sei eine „Bestandsaufnahme. Wo kommen wir her, wo stehen wir und wo wollen wir hin“. Dabei spielten Männer genauso eine Rolle, sie sollen „nicht ausgeschlossen, sondern integriert werden. Es ist auch eure Aufgabe, Teil einer wirklichen Gleichstellung und Gleichberechtigung zu sein“. Weiter erzählt sie: „Es war mir wichtig, dass die Frauen in der Dokumentation vorkommen, ohne das Gefühl zu haben, sich selbst zensieren oder beschönigen zu müssen oder in irgendeiner Form einem Narrativ hinterherlaufen zu müssen, das nicht das eigene ist.“ Der „Chor an starken Stimmen“ solle uns an die Hand nehmen und zeigen, was man in Zukunft anders machen kann und machen sollte.

Natalia Wörner wuchs ohne „männlich geprägte Autorität“ auf

Sie selbst sei in einem Vier-Generationen-Frauenhaushalt aufgewachsen, der sie zu dem gemacht hat, was sie heute ist. „Bei uns gab es keine Geschlechterhierarchie und keine männlich geprägte Autorität. Das macht etwas mit einem jungen Mädchen. In mir hat das eine große Freiheit ausgelöst und die hat sich im Laufe meines Lebens verändert.“ Sie sei dadurch oft angeeckt, habe aber viele Stolpersteine nicht gehabt, die sie an Frauen, die in einer klassischen Familie aufgewachsen sind, oft beobachte.

Die Dokumentation „A Women’s Story“ ist ab dem 8. März bei RTL+ abrufbar.