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Dagmar Berghoff: Für Träume „wäre es etwas spät“

Dagmar Berghoff: Für Träume „wäre es etwas spät“

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Dagmar Berghoff ist seit über 20 Jahren verwitwet. Credit: Christian Augustin/Getty Images
Die frühere Nachrichtensprecherin Dagmar Berghoff lebt seit dem Tod ihres Mannes vor über 20 Jahren allein. Im Interview spricht sie über ihr Single-Leben.

Dagmar Berghoffs (79, GOLDENE KAMERA 1987) Zeit bei der „Tagesschau“ liegt lange zurück, doch „Miss Tagesschau“ wird sie immer bleiben. Sie war die erste Sprecherin des Formats, 23 Jahre lang, von 1976 bis 1999, las sie die Meldungen in Deutschlands meistgesehener Nachrichtensendung. 1991 heiratete sie den Chirurgen Peter Matthaes, 2001 starb er im Alter von 67 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs. Seitdem lebt die 79-Jährige allein. Im Gespräch mit dem „Spiegel“ erzählt sie, wie es ihr geht und wie sich das Alleinsein anfühlt.

Dagmar Berghoff: „Als Single fühle ich mich wohl“

Seit über 20 Jahren ist Berghoff nun Witwe, verbittert sei sie nicht. „Als Single fühle ich mich wohl. Ich wohne schön, bin gesund bis auf ein paar Zipperlein“, sagt sie dem Nachrichtenmagazin. Auf ihrem Sekretär in ihrer Hamburger Wohnung steht ihr Lieblingsbild aus glücklichen Zeiten, ein Urlaubsbild aus Ägypten mit ihrem Mann. Sie sagt, dass Frauen im Alter häufiger ohne Männer klarkommen müssten, jeder Witwer sei gleich wieder vergeben. „Und das ist einfach so.“ Sie habe lange gebraucht, den Tod ihres Mannes zu akzeptieren. Einmal habe sie sich noch verliebt, doch das sei nur von kurzer Dauer gewesen.

Im „Spiegel“ erklärt sie, dass sie ihre „Freiheit“ genießen könne. Sie stünde auf, wann sie wolle, manchmal sei sie mittags noch im Bademantel. Den Tag vertreibe sie sich mit Computerspielen, Einkaufen, der „Tagesschau“ und der Telenovela „Rote Rosen“. Alle zwei Wochen spiele sie Karten, früher gehörte der Gruppe auch ihr damaliger Kollege Wilhelm Wieben an. Er starb 2019 mit 84 Jahren. „Die meisten meiner Freunde sind gestorben“, sagt Berghoff.

Dagmar Berghoff engagiert sich ehrenamtlich: „Das ist wichtig“

Nach ihrem Aus bei der „Tagesschau“ hat sie noch lange fürs Radio gearbeitet, für das Israelitische Krankenhaus in Hamburg, in dem ihr verstorbener Mann Chefarzt war, engagiert sie sich noch heute ehrenamtlich. „Das ist wichtig“, sagt sie dem Magazin, sie müsse Termine und eine gewisse Struktur haben. Langeweile kenne sie nicht, nicht einmal nachts. Auf die Frage, ob sie noch Träume hat, antwortet sie: „Es wäre etwas spät dafür.“