Sabine Postel (67) gehört zu den beliebtesten Darstellern im deutschen TV. Von 1997 bis 2019 war sie als Kommissarin Inga Lürsen im Bremer “ Tatort“ im Einsatz. Seit 2009 ist sie mit der ARD-Serie „Die Kanzlei“ als Rechtsanwältin Isabel von Brede erfolgreich. In der WDR-Talkshow „Kölner Treff“ spricht die 67-Jährige über die erschwerten Corona-Dreharbeiten zu „Die Kanzlei“ während Corona und verrät ganz nebenbei, dass sie während ihrer Zeit in London versehentlich in einem Bordell gewohnt hat.
Sabine Postel: Dreharbeiten zu „Die Kanzlei – Reif für die Insel“ waren „skurril“
Im Februar 2022 gab es das Serienspecial zu „Die Kanzlei – Reif für die Insel“. Die Dreharbeiten fanden im August und September 2020 unter Corona-Bedingungen statt. Im Gespräch mit Bettina Böttinger (65) erzählt Sabine Postel, zu welchen absurden Szenen das geführt hat. „Das Drehen war ein Privileg, nach dem ersten Lockdown war ich sehr verzweifelt, weil ich ein spontaner Mensch bin, der gerne Leute um sich hat und gerne arbeitet. Das fand ich extrem schwierig und ich hatte Panikattacken im Ansatz.“ Dann hätten sie das Serienspecial drehen dürfen, was „wie eine Befreiung war“. Bei den Dreharbeiten gab es einen Beauftragten der Bundeswehr, der aufgepasst hat. „Er hat uns gerettet, weil er so streng war, aber beim Drehen war es sehr skurril“, erzählt die Schauspielerin. Sie hätten immer auf Abstand sein müssen, in Turnhallen oder auf Fußballplätzen wurde Mittagspause gemacht. „Beim Drehen wurden die Masken abgeschnitten und draufgeklebt, damit man von hinten oder im Profil gefilmt werden konnte. Dann musste man wieder neu geschminkt werden.“ Auch ein Maßband sei häufig zum Einsatz gekommen, um die vorgeschriebenen 1,50 Meter Abstand gewährleisten zu können. Bei einer Szene sollte sie ihrer Filmmutter über die Stirn streichen, doch der Beauftragte schob dem einen Riegel vor, da sich der Abstand nicht einhalten ließ. „So war es oft ein bisschen skurril“, erzählt Sabine Postel.
Sabine Postel war ein Star in England
In den 1980er Jahren war Postel ein Star in England, sie spielte die Hauptrolle in der Serie „The Brief“. An ihre Zeit in London erinnert sie sich gerne zurück. „Das war herrlich oder besser gesagt eingeschränkt herrlich“, sagt sie im „Kölner Treff“. Sie sei doch sehr einsam und ihre englischen Kollegen wären eher zurückgenommen gewesen. „Es hat sich so recht keiner um mich gekümmert. Das war am Anfang ein bisschen schwierig. Dann habe ich mich aber eingelebt.“
Londoner Bordell als Unterkunft
Ihre Wohnsituation in London sei aber teilweise sehr kurios gewesen. Am Anfang habe sie in einem schicken Hotel am Piccadilly Circus gewohnt, aufgrund der Lautstärke habe sie aber nicht schlafen können. Auf eigene Faust suchte sie sich eine Unterkunft in der vornehmen Sloane Avenue. Schließlich habe sie die Produktionsfirma davon überzeugen können, die Kaution von mehreren tausend Pfund für eine Wohnung in einem der dortigen Häuser zu bezahlen. „Jedenfalls war es da auch laut, aber anders laut. Da wurde immer rechts und links Sex vollzogen. Ich hatte mich schon gewundert, warum da so unglaublich schöne Frauen mit Beinen bis zum Hals im Foyer saßen, aber ich war doch ein bisschen naiv.“ So musste sie der Produktionsfirma erneut sagen, dass ihre Umgebung sehr laut war – weil sie in einem Bordell untergekommen war. Dann habe sie sich eine andere Unterkunft suchen dürfen. Auch wenn ihre Zeit in England sehr erfolgreich war und sie sogar regelmäßig auf der Straße erkannt wurde, hatte sie „Heimweh“ und sei deshalb nach Deutschland zurückgekehrt.