Jessy Wellmer (42) und ihre Kollegin Julia Scharf (41) führen aktuell im Wechsel durch das Olympia-Programm der ARD. Die 42-Jährige ist das Gesicht der Sportberichterstattung im Ersten. Aber wo kommt sie eigentlich her und wie ist sie dort gelandet? Wellmer kommt aus Güstrow, hat nach dem Abitur Gesellschafts- und Wirtschaftskommunikation in Berlin studiert. Danach besuchte sie die Electronic Media School (ems) in Potsdam-Babelsberg, wo Radio- und Fernsehleute ausgebildet werden. Ihre journalistische Laufbahn begann beim rbb, von 2009 bis 2014 moderierte sie den Sportteil im ZDF-Morgenmagazin. Danach folgte der Wechsel zur ARD, wo sie zunächst durch die Sportschau am Sonntag führte. Seit 2017 ist sie auch in der Sportschau am Samstag und bei Olympischen Spielen sowie Fußball-Welt- und Europameisterschaften zu sehen.
Jessy Wellmer lebt mit Mann und zwei Kindern in Berlin
Obwohl sie jede Woche über die TV-Bildschirme flimmert, lebt die 42-Jährige privat sehr zurückgezogen. Als sie neun Jahre alt war, starb ihr großer Bruder an Krebs. Ein schrecklicher Schicksalsschlag, der die Familie damals ereilte. Wie die „Berliner Morgenpost“ berichtete, beschäftigte sie sich dadurch mit dem Thema Psychologie, hatte zunächst geplant, das Fach auch zu studieren. Doch es sollte anders kommen.
Wellmer ist mit dem Journalisten und Biologen Sven Siebert (57) verheiratet. Das Paar hat einen Sohn und eine Tochter und lebt in Berlin. Ihr Mann, der als Korrespondent für eine Zeitung arbeitete, war es auch, der sie zum Journalismus brachte. Doch moderieren? Das war eigentlich nicht ihr Plan. „Ich war früher eher schüchtern und der Gedanke, vor einer Kamera zu stehen, war mir völlig fremd“, sagte sie einst der „Schweriner Zeitung“.
Jessy Wellmer hielt eine TV-Karriere nicht für möglich
Im Gespräch mit der „Berliner Morgenpost“ verriet Wellmer: „Ich glaube, es gibt einen kausalen Zusammenhang, warum Menschen auf Bühnen drängen: Weil sie dort Bestätigung suchen, die sie sich selbst nicht geben können.“ Sie sei heute nie zufrieden mit sich nach einer Sendung, „ich hänge mich an kleinen Fehlern auf und brauche zwei Tage, um wieder runterzukommen“. Sie habe sich nie als Bühnenmensch gesehen. „Vielleicht war ich immer der Typ dafür, aber ich habe es bei mir nie gesehen. Ich habe meine TV-Karriere anfangs nicht für möglich gehalten“, sagte sie der Zeitung.
Wellmer hat es als Frau im Sportjournalismus ganz nach oben geschafft. Das ist noch immer mit Vorbehalten verbunden, denn Moderatorinnen, Reporterinnen oder Kommentatorinnen wird oft die Fachkompetenz abgesprochen. Der „Berliner Morgenpost“ sagte sie in Richtung aller Kritiker – ohne lange zu überlegen: „Lass es einfach mal zu! Es tut doch gar nicht weh.“