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„Tod auf dem Nil“: Mörderische Kreuzfahrt

„Tod auf dem Nil“: Mörderische Kreuzfahrt

Kenneth Branagh in "Tod auf dem Nil"., Gal Gadot, Armie Hammer und Emma Mackey in "Tod auf dem Nil".,
Kenneth Branagh in "Tod auf dem Nil"., Gal Gadot, Armie Hammer und Emma Mackey in "Tod auf dem Nil"., Credit: Foto: ©The Walt Disney Company Germany GmbH
Von den Schienen aufs Wasser: Nach „Mord im Orient-Express“ untersucht Detektiv Hercule Poirot jetzt den „Tod auf dem Nil“ (ab Donnerstag, 10. Februar im Kino).

Wer ist es gewesen? Kein anderes Genre lässt sich so gut auf eine einzige Frage herunterbrechen wie Krimis.

Darum geht’s in „Tod auf dem Nil“

Meisterdetektiv Hercule Poirot (Kenneth Branagh) wird nach Ägypten bestellt: Die schöne Millionenerbin Linnet (Gal Gadot) fürchtet seit ihrer Hochzeit mit Simon (Armie Hammer) um ihr Leben. Denn dessen Ex-Verlobte Jacqueline (Emma Mackay) stellt ihr nach und taucht plötzlich auf dem Nildampfer auf, der die frisch Vermählten in ihre Flitterwochen führen soll. Als sich bald darauf ein Mord ereignet, ist natürlich die Kombinationsgabe von Poirot gefragt.

Hintergund

Schon einige Zeit zuvor entstaubte Kenneth Branagh mit „Mord im Orient-Express“ einen Krimiklassiker, sein Remake spielte 350 Millionen Dollar ein. Das lag nicht nur an der Starbesetzung, u.a. mit Johnny Depp und „Star Wars“-Heldin Daisy Ridley, sondern auch an der literarischen Vorlage von Agatha Christie. Mit geschätzten zwei Milliarden verkauften Büchern weltweit gilt sie als erfolgreichste Autorin aller Zeiten und prägte Detektivkrimis wie keine andere. Genau 100 Jahre nach ihrem ersten Roman um die exzentrische Spürnase Hercule Poirot findet jetzt mit „Tod auf dem Nil“ ein weiterer ihrer Bestseller nach 1978 erneut den Weg auf die Leinwand.

„Kein Roman von Agatha Christie ist so beunruhigend wie dieser“, findet Kenneth Branagh, der auch diesmal Regisseur und Hauptdarsteller in Personalunion gibt. „Sie zeichnet eine Fassade der ,sexiness‘, des Glamours, der Romantik, aber alles ist zu jeder Zeit brüchig und gefährlich.“ So stehe zwar ein leidenschaftliches Liebesdreieck im Vordergrund der Handlung, doch die Gier nach Lust und Vergnügen ziehe sich wie ein roter Faden durch die Story und gerate zur Triebfeder auch vieler Nebenfiguren. „Aus der ganzen Geschichte spricht tiefer Herzschmerz. Nicht umsonst gilt der Roman als das wohl persönlichste Werk von Christie“, so Branagh weiter. Die Erben der Krimi-Queen Damit bei der Adaption von „Tod auf dem Nil“ zum zeitgemäßen Blockbuster nicht Charme und Atmosphäre der Vorlage verloren gingen, begleiteten zwei Nachfahren der Krimi-Queen das Projekt, das überwiegend auf englischem Festland entstand. „Von ihnen erfuhren wir, wie Christie zu ihrem eigenen Werk stand. Sie dachte sich nicht einfach nur verzwickte Rätsel aus, sie erschuf auch Menschen aus Fleisch und Blut.“

Einer davon ist Linnet Ridgeway, eine reiche Erbin, die zu Beginn des Films um ihr Leben fürchtet. „Für ihre Rolle brauchte ich eine Schauspielerin von außergewöhnlicher Schönheit, die Unanständigkeit und Mitgefühl zugleich ausstrahlen kann“, erinnert sich Kenneth Branagh. Fündig wurde er bei Gal Gadot („Wonder Woman“), die die Passagierliste von „Tod auf dem Nil“ anführt.

GOLDENE KAMERA-Tipp, weil…

Gal Gadot ist wie schon beim „Orient-Express“ ein guter Grund, auch all diejenigen in die Kinos zu locken, die längst schon wissen, wer der Mörder ist. Eine äußerst unterhaltsame Mördersuche vor exotischer Kulisse.